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Montenegro – Im Land der Schwarzen Berge

Seit 2015 paddelt Toros Outdoors durch Albanien, und mit jedem Jahr wurden unsere Ausflüge ins Nachbarland Montenegro häufiger. Höchste Zeit, dem gebirgigen Herzen des Balkans ein eigenes Camp zu widmen! Volle zehn Tage bereisen wir das Land der Schwarzen Berge. Mit dabei: Ziemlich blaue Flüsse, ziemlich weiße Felsen und ziemlich unglaubliche Panoramablicke im schroffen Durmitor-Gebirge. Chilliges Camp-Leben und Big Water mit verdammt großen Wellen an der Tara. Und natürlich der berühmte Multiday-Trip durch die tiefste Schlucht der Welt. Und dann gibt’s noch eine Überraschung. Aber da ist der Name leider Programm: Verraten wird’s nicht! 

Im Mai kesseln die vier Tara-Kilometer bis zum Camp druckvoll zu Tale.

Drei große Flüsse entwässern das Innere des kleinen Balkanlandes: Moraca, Lim und Tara. Drei Täler, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Unser Spielplatz für zehn Tage Paddeln satt! Auf engstem Raum drängen sich verschiedenste Landschaftsformen. Aus der tiefblauen Adria erhebt sich schroff das karstige Hochland des Westens. Im Süden glänzt der riesige Skutari-See, umgeben von urwüchsigen Schilflandschaften. Ganz nahe der Hauptstadt Podgorica entströmen Moraca und Cijevna der wilden Bergwelt und bilden den würdigen Auftakt dieser Kajakreise.

Im Hinterland von Montenegro sind die waldigen Weiten im Stromgebiet von Tara und Lim nur schwach besiedelt. Genau das Richtige, um der Hektik des Alltags zu entfliehen, und im Grünen abzuschalten. Was kann schöner sein, als im legendären Tara-Canyon den Tag mit einer guten Flasche Vrnac ausklingen zu lassen?

Camp I – Crna Gora Classics (WW III-IV)

Landschaft mit Relax-Faktor in der Taraschlucht

Ihr schafft die Friedhofstrecke im Schlaf, habt vor der Abseil keine Angst und wollt nun endlich raus aus Slowenien? Dann seid ihr bereit für die Crna Gora Classics! Doch freut euch nicht zu früh, das Wasser ist genauso türkis und der Kalk so weiß, als wäre er geradewegs von der Kanin-Südflanke in den Fluss gerieselt. Wahrscheinlich erscheint euren Ohren sogar die Sprache der Einheimischen vertraut. Und dennoch, Obacht! Nicht nur der Slivovitz ist härter im Land der Schwarzen Berge …

Montenegro
Die Moraca unterhalb der Zwangspassage. Spritzig!

Nach korrekt eingepegeltem Start auf der unteren Moraca besinnen wir uns auf die regionale Toros-Tradition und fahren erstmals ins Nachbarland. Den Oberlauf der Cijevna, auf Albanisch Cemi, nehmen wir quasi am Straßenrand mit, nicht ohne im rausgeputzten Tamara ein Säftchen zu zischen. Ein Landschaftshammer jagt den nächsten im Kelmend genannten Cemi-Tal. Dieser nördlichste Zipfel Albaniens war bis zur Ankunft der Teermaschine vor gut fünf Jahren extrem abgeschieden, übertroffen nur noch vom Talschluss des Vermosh. Dort entwässern die Quellen schon nach Montenegro in den Plav-See, dem das Wasser als Lim entströmt. Wir genießen die Gastfreundschaft des Vermosh im Guesthouse und setzen uns ebenso über die Grenze ab.

Montenegro
Im Bereich der Zwangspassage bei wenig Wasser.

Ein bis zwei Tage tanzen wir Limbo und Lambada, der mächtige Fluss mit seinem ganz blauen Wasser erschließt uns eine der weniger touristischen Ecken von Montenegro. Die Hauptstadt ist hier weit, die uralten Saumpfade ins kosavarische Peja (serbisch: Pecs) sind seit dem Krieg Ende der Neunziger immer noch weitgehend verschlossen. Unsere Reise führt uns weiter ins Quellgebiet der Tara, dem wohl bekanntesten Balkanfluss. Smaragdgrün und mächtig, hat sie eine der tiefsten Schluchten Europas gekerbt. Drei Tage widmen wir ihr. Drei Tage, in denen wir die Betriebsamkeit der Zivilisation hinter uns lassen. Uns umgeben kräftige Karstquellen, druckvolle Wellenzüge, Wald, Wald, Wald, und Weite (zumindest nach oben). Und jeden Abend ein leckeres Mahl samt den passenden Drinks! 

Montenegro
Surf’s Up! Big Wave Surfen auf der Tara.

Über schmale Bergstraßen kurbeln wir nach Zabljak, dem touristischen Zentrum der Alpinisten. Bevor wir ins letzte Drittel starten, haben wir am Ruhetag Zeit im Durmitor Höhenluft zu schnuppern. Kleine Fläche, hohe Spitzen, eindrückliche Ausblicke. Den würdigen Abschluss bilden die beiden Königsetappen der Moraca. Spätestens dort werdet ihr euch an Sloweniens Traumfluss erinnern. Ob in der figurenreichen Klosterschlucht oder in der berühmten Zwangspassage tief am Schluchtengrund – es wird schön. Und spannend. Wie gesagt, nicht nur der Slivovitz …

Niedrigwasser-Alternative – Die Schluchten oberhalb des Klosters.

Camp II – Montenegro fürs Gemüt (WW II-III)

»Scheuer, servier uns gutes Destillat. Nur nicht zu rau, nur nicht zu hart.« Nun gut, nicht direkt meine Art, aber ich will mir Mühe geben! Jeder, der’s gemütlich mag (oder »lässig«, wie man in Albanien sagt), studiere die Crna Gora Classics trölf Zeilen weiter oben und subtrahiere alles, was ihm unangenehm erscheint oder gar Angst macht. Et voilà, die perfekte Reise ins schöne Montenegro.

Montenegro
Eindrucksvoll – Die Taraschlucht im Mai.

“Leicht” konkret: Drei Tage chilliges Warmpaddeln auf Cijevna und Moraca (nein, da wird’s euch nicht langweilig; versprochen!), weiter zur oberen Tara und zwei Tage Basecamp am blauen Lim. Der traumhaft gelegene Plav-See puffert das Wasser bis weit ins Frühjahr. Ideale Voraussetzungen, um sich ans Wuchtwasser zu gewöhnen. Wir werden’s gleich noch brauchen … Zur Entspannung legen wir einen Wandertag ein. Rund um Gusinje sind die Prokletje-Berge ein wahres, und dabei noch nicht von den Massen entdecktes Trekkingziel. Das viel bekanntere Valbona liegt übrigens direkt auf der anderen Seite der sieben Berge.

Montenegro
Die Weiten des Durmitor-Gebirges.

Nach so viel klassischer Schönheit biegen wir mal anders ab. Der altgediente Lonely Planet würde schreiben: »off the beaten track«. Wie wahr! Dem Lim folgend bis knapp vor die serbische Grenze, legen wir einen Stopp ein in den früheren Herzkammern der sozialistischen Industrialisierung. Auf einen Kaffee in Berane, in Titos Zeiten nannte sich die Textilstadt Ivangrad. Das Wasser des Lim ist nicht mehr schwarz unterhalb der Stadt, dass der Ceotina nicht mehr schwefelgelb, wie in den dunklen Zeiten der Schwerindustrie im eigentlich beschaulichen Pljevlja. Hier im untouristischen Norden Montengeros treffen einsame Wälder auf extensiv beweidete Hügellandschaften auf sozialistische Architektur und Industriekultur. Spannend!

Montenegro
Auf der Moraca.

Kuss und Schluss, was bleibt, das muss. Auf zur Tara! Das Basecamp im unteren Drittel des berühmten Tara-Canyons bietet alle Annehmlichkeiten, die man sich wünschen kann, um konzentriert seinem Geschäft nachzugehen. Konzentriertes Wellenreiten (Immer mittig! Zur Not mit Luftstütze …), gut essen, in den Himmel gucken und ein Buch lesen oder sich einfach nur das dritte Mal die Hausstrecke hochgenussvoll hinabspülen lassen. Achja, einen Multi-Day machen wir natürlich auch.

Gut für Einsteiger – Die Moraca bei Podgorica

Noch Energie? Nöö? Passt. Ist ja auch rum. Nach den zehn Tagen seid ihr bedient. Im besten Sinne. Und irgendwo lauert ja auch noch die eingangs erwähnte Überraschung.  

Unterkunft

Ideal für Paddler: Die komfortablen Zimmer auf dem Camp Grab.

 Wir übernachten je nach Wetter und Wunsch der Gruppe auf Campingplätzen und wilden Plätzen direkt am Fluss. Zu Beginn und Ende der Tour nächtigen wir im Hostel Q unserer Freunde Magdalena und Radovan. An der Tara logieren wir im professionell geführten Ethno Camp Grab im Zelt oder Bungalow.

Montenegro – Im Land der Schwarzen Berge - Durmitor Bock
Was guckst du? – Zaungäste im Durmitor.
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